KW 10: Wochenendvorschau

11 März 2010 Text: Matthias Häger
Foto: Paul Keller / flickr.com

Endspurt

In der heutigen Vorschau aufs Wochenende lassen wir die DEL etwas im Hintergrund. Es gibt zwar wöchentlich beinahe mehr Insolvenzen als interessante Spiele, der eigentliche Grund aber ist, dass die DEL im Gegensatz zur ESBG ihre Hauptrunde noch ein Wochenende mehr in die Länge zieht.Ja, die DEL ist spannend. Wer schafft es mit sinkenden Zuschauereinnahmen zu überleben? Wo ist das Catering schuld an der verspäteten Zahlung der Gehälter und wer gehört noch alles zur Gilde der bösen und ruinösen Hallen-Vermieter? Am Freitag spielen zwei kriselnde Clubs vom Rhein gegeneinander: Köln und Krefeld. Der Sieger erhält eine kostenlose Beratung von RTL-Krisenmanager Peter Zwegat. Nebenbei geht es sportlich auch noch um den 10. Platz. Köln hat ihn inne, Krefeld steht einen Punkt dahinter. Platz 6 ist spannend, Platz 10 ist spannend – aber das Sportliche tritt leider in der öffentlichen Wahrnehmung in den Hintergrund. Dabei sind auch die sportlichen Konflikte nicht ohne: Derby der DEG gegen Iserlohn, beide Mannschaften brauchen die Punkte um das Heimrecht, respektive die Play-Offs, zu erreichen. Auch spannend: Hannover gegen Mannheim, wer muss nicht in die Pre-Play-Offs?

In Liga Zwei dagegen steht der Focus auf dem Sport und dem letzten Wochenende der Hauptrunde. Endlich, sagt man in Schwenningen und München, zu fad waren manche Spiele der letzten Wochen, weil die Play-Offs schon gesichert waren und der Einsatz der Spieler überschaubar blieb.  An der Spitze stellt sich die Frage, wer als Hauptrundenmeister abschließt. München muss zwei Punkte auf die Wild Wings aufholen. Beide Mannschaften mit einem machbaren Restprogramm. Die Wild Wings treffen zum Derby daheim auf die Bietigheim Steelers und müssen noch nach Dresden. Für den EHC München geht es nach Freiburg und dann zu Hause gegen die Heilbronner Falken. Unser Tipp: Schwenningen bleibt 1.

Dahinter können die Steelers noch rechnerisch den dritten Platz erreichen, es wird aber vermutlich beim Rechnerischen bleiben, denn die Tower Stars aus Ravensburg werden den Drei-Punkte-Vorsprung nicht mehr abgeben. Unser Tipp: Ravensburg 3., Bietigheim 4. Um die Plätze fünf, sechs und sieben kämpfen die Cannibals aus Landshut, der SC Riessersee und die Heilbronner Falken. Keine dieser Mannschaften will auf den undankbaren Pre-Play-Off-Rang zurückfallen. Die besten Chancen, dass es doch passiert, hat der SC Riessersee, der ein Spiel mehr absolviert hat und am Sonntag nach Bremerhaven muss.  Unser Tipp: Landshut, Heilbronn, Garmisch.

Bleiben noch drei offene Pre-Play-Off-Plätze und vier Bewerber. Im Endeffekt sind es drei Bewerber, denn die Fischtown-Truppe aus Bremerhaven müsste in zwei Spielen fünf Punkte aufholen. Zwei Endspiele für die Nordlichter also, in Landshut und gegen Riessersee. Unser Tipp: Da geht nichts mehr, Bremerhaven muss in die Abstiegsrunde. Auch die anderen Plätze scheinen schon vergeben, es kommt auch zu keinen direkten Duellen mehr. Unser Tipp: Weißwasser auf Acht, Kaufbeuren auf Neun und Dresden auf Zehn.

Zementiert sind auch die weiteren Abstiegsplätze. Crimmitschau, Hannover und Freiburg können sich nicht mehr verändern, interessant ist die Generalprobe für die Play-Downs am Sonntag am Pferdeturm, die Indians dürfen sich mit ihrem späteren Gegner Crimmitschau messen.

In der Oberliga gibt der Spielplan leider auch keine direkten Duelle mehr her, dabei ist der Kampf um den letzten Play-Off-Platz ausgesprochen spannend. Klostersee hat ihn zur Zeit mit 43 Punkten, Füssen in Lauerstellung mit 42, Tölz und Deggendorf als Außenseiter mit 40 Punkten. Füssen und Deggendorf haben beide schon ein Spiel mehr absolviert. Klostersee hat gegen Rosenheim und in Peiting zwei schwere Spiele vor der Brust, während Füssen daheim gegen Landsberg eine lösbare Aufgabe hat. Tölz gegen Herne und Deggendorf in Dortmund – beides keine Gegner gegen die die Play-Off-Aspiranten punkten können. Unser Tipp: Klostersee rettet Platz Acht ins Ziel.

Zum Schluss noch ein Ausblick über das Wochenende hinaus. Am Dienstag – die DEL bietet volles Programm – wurde von Fans dazu aufgerufen, den geliebten Eishockeysport in allen DEL-Stadien symbolisch zu Grabe zu tragen. Fans aller Mannschaften sind aufgerufen, am Spieltag58 in schwarz ins Stadion zu kommen und zu Spielbeginn eine Minute zu trauern. In Hamburg ist man begeistert, musste man doch dort im bisherigen Saisonverlauf eh meist 60 Minuten trauern. Warum eine solche Aktion ausgerechnet am zuschauerschwachen Dienstag gestartet wird, die Frage stellt sich nicht nur uns.


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