Oberliga-Süd – Vorschau: Teil 1

14 September 2010 Text: Manuel Ort
Foto: Tambako the Jaguar / flickr.com

Beleidigt wurden wir, ja sogar bedroht: “Wenn ihr die Oberligen nicht auch mit abdeckt, dann hören wir auf der Stelle auf euch 1 Cent per PayPal zu spenden”.

Aus diesem Grund haben wir uns, feig wie wir sind, dazu entschieden auch die Oberligen in der Saisonvorschau mit aufzunehmen. “Gehe den Kämpfen aus dem Weg die du nicht gewinnen kannst”.

Tölzer Löwen

(fisch) Nachdem das Projekt “Brutto ist gleich Netto” vor zwei Jahren nicht funktionierte, hat man sich in Tölz bekanntermaßen einem neuen Trend verschrieben: “Jugend forscht”. Das ist nicht nur gut für den Geldbeutel – Vorsicht: Auch junge Spieler  bekommen ein Nettogehalt, welches natürlich nicht dem Bruttogehalt entspricht -  auch das deutsche Eishockey profitiert davon, wenn 18 – 22 – jährige schon früh und schonungslos in die “Profi-Suppe” geworfen werden. Dabei scheint es im beschaulichen Tölz sogar so schön zu sein, das die Torhüter Verträge bei Zweiligisten kündigen um weiterhin im Oberland die Hütte voll zu kriegen. Selbst der lebenden Füssener Statue Dave Rich ist das nach einem Jahr zu viel geworden – er kehrte der hübschen österreichischen Alpenregion den Rücken und versucht sich jetzt als Insolvenzschwimmer in der Nähe des Lechs. Badehose – Modell: Marine – mit Eingriff. Auf jeden Fall sexy.

Mit Florian Funk hat man jetzt den  Tölzer Schüler-Trainer hinter die Bande geholt – warum auch nicht, die erste Mannschaft der Löwen konnte fast zum Großteil noch dort spielen. Naja, die werden es schon richten die beiden – der Flo und sein “Altstar” Franz Mangold. Aber hey, wir machen uns zu Unrecht über die Löwenbabys lustig, denn mal ganz im Ernst: Gibt es etwas besseres als in diesem Alter so viel Eiszeit zu bekommen? Nein – gibt es eigentlich nicht. Was fehlt, sind ein paar alte Haudegen, die dem Rudel Richtung geben und es zusammenhalten wenn es mal zu viel auf die Schnauze gibt.

Fazit: Viel erlegte Nahrung werden die Löwen in dieser Saison nicht zu verteidigen haben. Die Konsequenz der Tölzer Verantwortlichen  ist allerdings bemerkenswert und verdient Lob – nicht das bald wieder zum Schuldenbiertrinken eingeladen werden muss. Prost

Selber Wölfe

(fisch) Selb ist nicht Leipzig. Zumindest nicht im normalen Sinne. Anhand der Pleiten könnte man aber fast den Eindruck gewinnen, dass die Wölfe ebenso gern Porzellan zerbrechen wie es in Sachsen vom inoffiziellen Deutschen Meister für Insolvenzen vorgemacht wird. Porzellan wäre ja genug da, also in Selb, bei den Wölfen. Nicht in Leipzig – dort gibt es nur leere Wohnungen, Messehallen mit schiefen Banden und naja, Leipziger halt.

Wie man in Funktionärskreisen munkelt, wurde auch der Antrag auf Aufnahme in die Tschechische Extraliga abgelehnt – aus Trotz spielen die Selber nun in der Oberliga – ohne die existenzsicherenden Derbys gegen Bayreuth und Weiden. Aber wer braucht schon sowas wie Zuschauerträchtige Derbys, wenn man Fanstarke Gäste wie Grafing, Füssen oder Deggendorf hat? Koi Sau. Apropos Bayreuth – da gab’s zur Saisonvorbereitung erst mal mit 9:7 auf die Fresse – das jaulen der geschlagenen Wölfe hört man noch immer bis in die STARTING6-Redaktion – leider, denn Kollege Häger sitzt seit diesem Zeitpunkt mit wehmütigem Blick am Fenster und gibt komische Geräusche von sich.

Fazit: Für Tschechien zu schlecht – für die Bayernliga zu gut. Die Hoffnung auf einen soliden Platz im Mittelfeld der Oberliga-Süd bleibt.

EHC Klostersee

(fisch) Die größte Frage die sich in der STARTING6-Redaktion stellt, wenn man den Namen “EHC Klostersee” hört ist: “Steht die schicke Scheune eigentlich noch?”. Immerhin waren am vergangenen Freitag die feiergeprüften Wahnsinnigen aus Schwenningen zu Besuch. Im Namen aller “Da gefriert mir doch das Bier im Becher – Eishockeyfans” wollen wir hoffen das die Fans der WildWings dieses Stück Kulturgut einigermaßen am Leben gelassen haben. Nirgendwo sonst kann man komfortabler den Schiedsrichter beleidigen, einen “Kurzen” zischen um wieder klar im Kopf zu werden oder total hysterisch zwischen Raucher- und Nichtraucherzone hin und her hüpfen. Amazing. Fast wie Wii-Sports, nur in der “Grafing-Edition”. Kostet übrigens neunundvierzich mark fufzisch.

Mit Bergmann, Steinhauer und Höck haben sich die Grafinger auch gleich die pure Aufstiegskompetenz ins Team geholt – oder anders gesagt: “Was von der Rosenheimer Resterampe übrig geblieben ist, ist jetzt in Grafing”. Dazu noch Kaltenhauser und Mudryk, der eh scort wie ein Schweizer Uhrwerk – obwohl er höchstens gleich groß ist wie selbiges – das verspricht eindeutig Action. Die gibt’s aber nur, wenn alle Zahnrädchen ineinander greifen.

Fazit: Mit neuen Sponsoren soll an alte Erfolge angeknüpft werden. D.h.: Den Ligafavoriten auf die Nerven zu gehen. Viel Erfolg Barni.

(Alle Rechtschreib- und Grammatikfehler sind vom Autor so gewollt)


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Ein Kommentar »

  • Pflichtfeld? Öhm... Flo said:

    Liest sich wie ein Gedicht, und ist trotzdem noch voller Infos! :)
    Der Fisch in Hochform!

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