Alles was RECHT ist! Ein Kommentar

2 Juli 2010 Text: Ralf Leising
Foto: Oliver Kuehne / flickr.com

Was hätte es, nach der für das deutsche Team und den DEB erfolgreichen Eishockey-WM, doch noch für ein schöner Sommer werden können?!

Ausspannen und sich bei der Fußball-WM erholen. Leider wird so recht nichts draus. Dafür sorgen neben der Schieflage einiger Klubs, jüngst Frankfurt und Köln, vor allem die rechtlich und taktisch ausgeklügelten Winkelzüge eines Mannes in Kassel.

Wer hat recht und vor allem: Was ist RECHT?

Ständig Verfügungen, neuerdings sogar eine Klage, das Ganze in einer Flut und Regelmäßigkeit, dass man schon fast nicht mehr alles mitbekommt. Dabei geht es inzwischen scheinbar nur noch darum, ob finanziell für Kassel eine Saison 10/11 in der DEL überhaupt möglich ist! Weit gefehlt: Es geht um das blanke Recht – koste es was es wolle!

Bei diesem Don Quijote-Kampf gegen Windmühlen scheinen fast alle Mittel recht zu sein. Und das alles mit einer Konsequenz, dass die handelnden Personen in Kassel mit spielender Leichtigkeit die gesamte Eishockeyfangemeinde, natürlich mit Ausnahme einiger weniger,  mit wehenden Fahnen in die Arme der sonst schnell mal verhassten DEL getrieben haben.

Kein Recht ohne PFLICHTEN!

Der Begriff Recht hat aber mehrere Ausprägungen und Facetten. Oftmals geht es den Menschen nur um das formelle, also per Gesetz und Justiz geregelte Recht  – das manchmal, zur Not über mehrere Instanzen, vor Gericht ausgefochten werden muss.  Der Begriff des Rechtes beinhaltet aber auch eine moralische Komponente. In dem kokreten Fall hier ist das die Verantwortung gegenüber den Fans, damit sind die Fans im ganzen Land gemeint,  gegenüber der Liga und dem Verband sowie dem Ansehen des Sportes Eishockey in der Republik und noch darüber hinaus.

Es ist ein typisches Verhalten für unsere Zeit und unsere derzeitige Gesellschaft immer fest auf sein Recht zu pochen – ja geradezu zu poltern ohne gleichzeitig wahrzunehmen welche Pflichten – auch moralisch gesehen – daraus erwachsen und welche Folgen das eignene Handeln im Gesamtkontext hat. Eben diese Folgen sind oftmals verheerend.

Wie geht´s weiter?

Was also wird das für das Eishockey in Deutschland bedeuten, wenn der Streit sich noch weitere Wochen hinzieht?  Und schließlich muss erlaubt sein zu fragen: Was werden die Verantwortlichen in Kassel tun, sollten sie, egal in welcher Instanz auch immer, rein formell Recht bekommen und über ein Startrecht in der DEL aber ohne ein Team verfügen? Werden die Verabtwortlichen dann etwa selbst die Schlittschuhe schnüren? Es bleibt zu hoffen, dass es bald zu einem Einsehen und Einlenken von Seiten Kassels kommt, um größeren Schaden zu vermeiden.


Dieser Beitrag gefällt mir und ist mir etwas wert: [info]

Ähnliche Artikel

6 Kommentare »

  • Lars said:

    LoL ich stell mir grad den westhelle auf Schlittschuhen vor wie er mit einer einstweiligen Verfügung hinterm gegnerischen Stürmer herrennt das dieser kein Tor schieden darf…..

  • a-DEL verpflichtet said:

    Es mag für die meisten dieser Leser hier ein wenig befremdlich klingen, doch man mag es kaum glauben, auch die DEL hat Pflichten gegenüber ihren Vereinen. Zu denen zählen wohl auch, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass erfolgreich, sportlich, wie wirtschaftlich zu ermöglichen. Wenn man sich unter dieser Prämisse die diesjährige Lizensierung ansieht, muss man feststellen, dass dies wohl nicht wirklich geglückt zu sein scheint. Kassel vollzieht eine Planinsolvenz, Frankfurt eröffnet das Verfahren, Köln verfehlt dieses Ereignis nur knapp und zig weitere Vereine, darunter Krefeld bekommen die Lizenz nur unter härtesten Auflagen. Haben all diese Vereine die alleinige Schuld für ihre “Einzelschicksale”? Wer dies immer noch denkt, sollte seine Denkweise einmal auf den Prüfstand heben und schauen, ob dort nicht ein Fehler vorhanden ist.
    Dass es nun die Kassel Huskies sind, die auf ihr Recht pochen, ist fast schon Zufall in dem russischen Konkursroulette, welches die Ligenleitung schon seit Jahren duldet und fördert!

    Ich bin weiß Gott kein Fan der Kassel Huskies, aber noch weniger bin ich ein Fan dieser Ligaleitung, die dem deutschen Liga-Eishockey seit Jahren mehr schaden als gut tun.

  • Schmidhuber said:

    sehr schlecht recherchierter Artikel, indem der Schreiberling scheinbar garnicht weis, dass sich die DEL durch ihre Machenschaften , den Insoplan zu verhindern selbst in diese Lage gebracht hat.

    NOTE & für diesen Journalismus

  • Ralf Leising said:

    @ Schmidhuber: Note & soll wohl Note 6 heißen oder? ;) Wie dem Titel schon unschwer zu entnehmen ist handelt es sich hierbei um einen Kommentar. Kommentare spiegeln (im Übrigen ganz im Gegensatz zu Artikeln) stark die Meinung des Autoren wider… Und der ist eben sehr der Meinung, dass neben der DEL auch Kassel eine moralische Verantwortung hat, die neben dem rein Rechtlichen liegt. Eine moralische Verantwortung nämlich, gegenüber allen Fans (nicht nur denen der Huskies), der Öffentlichkeit und den Eishockeyverbänden in Deutschland. Die Schuld hier alleine bei der DEL zu suchen halte ich eben für zu einfach…

  • Ralf Leising said:

    @ a-DEL verpflichtet: Es wird nicht bestritten, dass die DEL natürlich Pflichten gegenüber den Vereinen hat, ABER die Vereine haben eben (unter anderem!) auch Verplichtungen gegenüber der DEL und nicht nur RECHTE. Mit den möglichen Mitteln Rahmenbedingungen zu schaffen ist Aufgabe der DEL. ABER es ist Aufgabe der Huskies ihre Hausaufgabe zu machen…und DAS heißt in einer Profiliga in allererster Linie gut zu wirschaften und stets bemüht zu sein, nicht mehr Geld auszugeben als man zur Verfügung hat – DANN ist auch die DEL in der Pflicht für die Rahmenbedingungen zu sorgen!! Anders wird aus meiner Sicht kein Schuh draus, sorry! Wie würden Sie sich als Verband verhalten, wenn man Ihnen fortwährend so käme? Wären Sie an einer weiteren Zusammenarbeit unter diesem “vertrauensvollen” Verhältnis noch gesteigert interessiert?

  • Chris said:

    das deutsche Eishockey und die Fans der huskies werden die Verlierer dieses Dilemmas sein. Wenn mein Verein in der kommenden Saison gegen die Huskies spielen würde, dann würde ich eine Auswärtsfahrt sicherlich nicht antreten.
    Solch ein unsportliches Verhalten werde ich boykottieren. Viele in meinem Bekanntenkreis denken genauso.
    Bin mal gespannt wie die Verantwortlichen aus der Wäsche schauen wenn plötlich keine Auswärtsfans mehr nach Kassel kommen. Ich hoffe dass (sollten sie in der DEL antreten dürfen) möglichst viele Fans so handhaben werden.
    Beschämend so ein Egoismus!!!

Schreibe einen Kommentar!

Schreibe hier dein Kommentar, oder schreibe einen Trackback auf deine Seite.

Sei nett. Halte die Kommentare sauber. Bleib beim Thema. Kein spamming. Keine Trolle.

Folgende HTML-Tags sind in den Kommentaren erlaubt:
<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>