Tolle Ideen für Pokalbesitzer

12 April 2010 Text: Dominik Sander
Foto: Kingstonist.com / flickr.com

Am gestrigen Sonntag beendete die NHL ihre Hauptrunde – bereits am kommenden Mittwoch geht sie demnach wieder los: “Die Jagd nach dem legendären Stanley Cup”. Der Stanley Cup gilt als die größte Trophäe, die man als Eishockeyspieler gewinnen kann. Eine schöne Tradition sagt: Jeder Spieler, der den Cup gewonnen hat, darf 24 Stunden mit dem Pokal verbringen und, mehr oder weniger, damit machen was er will.  Wir haben die Storys!

Zunächst die Eckdaten: Knapp 90 Zentimeter ist der Cup hoch, er wiegt über 15 Kilogramm und wird bereits seit 117 Jahren an das beste kanadische Amateur-Eishockey-Team vergeben. So war es zumindest der Wille vom 6. Generalgouverneur von Kanada Frederick Arthur Stanley, 16. Earl of Derby, der im Jahre 1892 den Pokal stiftete. Erst seit 1926 geht der Cup an den Sieger der NHL. In seiner langen Geschichte wurde der Sieger nur in zwei Jahren nicht ausgespielt: 1919 wegen der Spanische Grippe (nur Spiel 5 der Finalserie wurde nicht gespielt) und 2005 wegen des NHL Lockouts.

In der langen Zeit hat der Cup hat das Weiße Haus und Lenins Grab besucht. Er hat Kirchen, Bars und Strip-Clubs von innen gesehen. Er war auf Bergspitzen und auf dem Grund von Swimmingpools. Er war auf eine Harley geschnallt, auf einen Hunde-Schlitten und auf ein Golf-Cart. Er wurde geküsst, umarmt, und von Abermillionen bewundert. Doch der Stanely Cup erlitt auch alle möglichen Pannen und Missgeschicke. Der arme, alte Stanley war verbeult, demontiert, in einen Kanal geworfen, oder auch als Blumentopf und Hundenapf verwendet worden.

Hier sind nun einige der seltsamsten Stanley-Cup-Geschichten:

  • Taufe
    Im Jahr 1996 ließ Colorado Avalanche Verteidiger Sylvain Lefebvre seine Tochter in im Stanley Cup taufen.
  • Hundenapf
    Im Jahre 1980 erlaubte New York Islanders Clark Gillies seinem Hund aus dem Cup zu fressen.
  • Swimming Pool
    Im Jahre 1991 fand sich Stanley auf dem Grund des Swimming Pools von Pittsburghs Mario Lemieux wieder. Selbiges wiederfuhr ihm ein paar Jahre später im Pool von Goalie Patrick Roy. Der berühmte Ausspruch von Guy Carbonneau: “The Stanley Cup does not float.” (Der Stanley Cup schwimmt nicht)
  • Strip-Club
    Als die Edmonton Oilers die Meisterschaft im Jahr 1987 feierten, endete der abend für den Cup auf dem Laufsteg mit einer exotischen Tänzerin im Forum Inn, direkt gegenüber der Northland Kolosseum, der Heimspielstätte der Oilers.
  • Feuer
    Während einer Feier 1962 nach dem Sieg der Toronto Maple Leafs fiel der Cup in ein Lagerfeuer und wurde schwer beschädigt. Die Reperatur wurde aus der Mannschaftskasse bezahlt.
  • Blumenvase
    Im Jahre 1906 ließen sich die Spieler von Montreal zusammen mit dem Cup bei einem lokalen Fotografen ablichten. Die Bilder wurden aufgenommen und abgeholt, der Cup jedoch nicht. Erst Wochen später wurde festgestellt, dass der Fotograf den Cup von seiner Mutter mit Geranien bepflanzen lies und ihn als Dekoration ins Schaufenster stellte.
  • Fussball
    Im Jahre 1905 beschlossen einige Ottawa “Silver-Seven-Spieler”, sie könnten den Cup über den Rideau Canal am Ottawa River schießen. Das Wasser war gefroren, und zu dem Zeitpunkt hatte der Cup nicht so viele Ringe um den Boden, so dass er nicht viel größer war als ein Fußball. Sie schafften es nicht, die Trophäe wurde erst am nächsten Tag wiedergefunden.
  • Reifenpanne
    Im Jahr 1924 waren die Montreal Canadiens auf dem Weg zu einer Meisterfeier, als sie eine Reifenpanne hatten. Erst als sie bei der Party angekommen sind, stellten sie fest, dass der Cup noch am Straßenrand steht. Nach einer wilden Fahrt zurück fanden sie ihn unberührt.
  • Große Liebe
    Spieler nehmen regelmäßig den Stanley Cup mit ins Bett, meist aus Gründen, die sich vielleicht nicht nennen wollen. New York Islander Bryan Trottier hat einmal gesagt: “Ich wollte aufwachen und ihn direkt neben mir. Ich wollte das nicht nur träumen, ich wollte dass dies geschieht.” In einem weiteren Akt der seltsamen Intimität nahm Steve Yzerman von den Detroit Red Wings den Cup mit unter die Dusche.
  • Ab nach Hause
    Während eines Playoff-Spiels zwischen den Canadiens und die Chicago Blackhawks im Jahr 1962, nahm ein Fan den Cup aus der Vitrine. Später sagte er der Polizei, dass er den Cup lediglich nach Montreal bringen wollte, wo er schließlich hingehört.”
  • Popcorn
    Im Jahr 2003 aß Goalie-Legende Martin Brodeur Popcorn aus dem Cup. Dieser trug hässliche Butter- und Salz-Flecken mit sich, ehe er 8 Tage später von Jamie Langenbrunner gereinigt wurde.
  • Zähne
    1957 trank Maurice Richard,  wie es sich gehört, aus dem Cup. Blöderweise schlug er sich dabei seine beiden vorderen Schneidezähne heraus. Ob das jetzt besser ist als sich die selbigen von einem Gegenspieler rausschlagen zu lassen, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen.
  • Kinder
    Red Kelly von den Toronto Maple Leafs muss laut eigenen Angaben immer laut lachen, wenn er sieht, wie die Spieler aus dem Cup trinken. Liegt wohl daran, dass bei seinem Cupgewinn im Jahr 1964 sein Baby reingepinkelt hat.

Ihr kennt noch andere, noch bessere, noch spektakulärere Stories über den Cup der Cups? Ja? Dann schreibt uns einen Kommentar oder lasst es uns per Email an redaktion@starting6.de wissen


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