2. Liga – Vorschau: Teil 3

8 September 2010 Text: Dominik Sander, Ralf Leising, Matthias Häger
Foto: cheeky crows3 / flickr.com

Nach und nach werden alle Vereine abgeklappert – heute der dritte Teil unserer 2. Liga Vorschau.

Heilbronner Falken

(ds) Die Falken aus dem beschaulichen Unterland glänzen bereits vor der Saison mit mehr als groben Unsportlichkeiten. Verwirrt blickende Menschen mit hochrotem Kopf sind in Heilbronn nicht mehr nur die Eltern des 15jährigen, der da eben von einem NHL-erfahrenen Kanadier in die Bande genagelt wird. Nein, ob des neuen Logos werden sich einige fragen, ob sie denn im richtigen Film sind und eben nicht die Mannheimer Adler in Liga Zwei begutachten.

Im Kader nähert man sich aktuell einmal nicht der 50-Spieler-Marke sondern hat nur eindrucksvoll die Spitzenposition im “kreative Nachnamen”-Ranking verteidigt. Die Stadionsprecher der zweiten Liga haben meist schon Probleme mit “Schmidt” und “Meyer”, aber die Falken setzen hier eindlich neue Maßstäbe. Gleichzeitig werden in allen Städten VHS-Kurse zur Aussprache der Kufen-Cracks gegeben. Heute Exklusiv die Sprachschule bei STARTING6.

Torhüter ist ein gewisser Réjean Beauchemin. Das wird ungefähr Reschan Boschemin ausgesprochen. klar soweit? Ok, nun alle zusammen, Reschan Boschemin. Super, das klappt hervoragend. Weiter gehts es mit den Angriffsformationen der Falken. Aus den USA Aaron Slattengren. Den Vornamen sollten alle hinbekommen, dennoch die Aussprache: Aron Slättengrien. Ok, wieder alle zusammen: Aron Slättengrien. Ihm zur Seite der Kanadier Michel Léveillé. Also Mischell Lewilee. So, nun zur Übung: Wie heißt der Torhüter?

Die Abwerhspieler schenken wir uns im heutigen Kurs. Oder ist gerade jemand da, der Schwierigkeiten mit der Aussprache von Patrick Baum hat? Ok, außer den Bayern, Sachsen und Schwaben. Niemand? Dachte ich mir doch.

Doch die Falken auf Zungenbrecher zu beschränken wäre nicht fair. Der “Italian Job ” von Rico Rossi und Luigi Calce wird wieder den Schiedsrichtern der Liga die Ohren abknabbern, während die Jungadler schön durch Abwehrreihen pflügen können. Das reichte schon öfters für weiter Vorstöße in den Play-Offs. Und soll auch dieses Jahr wieder funktionieren.

Fazit: Halbfinale für die Falken. Sprachschule für 12 Stadionsprecher.


ESV Kaufbeuren

(lone) Gewohntes Bild bei Galatasary Kaufbeuren. Der sympathische Dorfclub aus dem Allgäu, gesegnet mit großer Tradition, dominiert von Beginn an die Liga. Unangefochte an der Spitze: Die Grille! Mehr Promille hat man auswärts nirgendwo, vermutlich ist das auch nötig um die gammelige Sparkassen-Arena nicht gleich wieder rückwärts zu verlassen. Knapp dahinter und den Crimmitschauern auf den Fersen: Die Fressmeile. Viel Auswahl und viel Geschmack (einzig der Fisch aus Kaufbeuren fällt häufig negativ auf) – mehr als die billige Plörre im Plastikbecher und die geschmacklos orange-roten Fetzen, die man im Süden Deutschlands auch noch mit Stolz als Trikots bezeichnet. Statt Sushi gibt es dieses Jahr auch wieder altbewährtes kanadisches Holzfällersteak. Go Tanaka wurde zu Go-Away Tanaka und mit Schimpf und Schande den Fünfknopfturm hinuntergejagt. Ersatz-Flügelflitzer-Wuselspieler Mark Soares aus Kanada wird gleich vor dem ersten Training dieser Turm gezeigt: “Hier gehts runter, wenn Du nicht scorst.” Runter geht es für die Joker nicht, wenn die Spieler alles geben und mit Wäscheklammern auf den Nasen im muffeligen Heimstadion halbwegs zu Punkten kommen.

Denn sportlich hat man den erfolgreichen Kader der Vorsaison weitesgehend gehalten, als man als Aufsteiger für einige Wochen den Wild Wings und Co. auf der Nase herumtanzte. Gut, die Rache in Form eines Viertelfinal-Sweeps kam schnell und hart, aber insgesamt war man rund um den Berliner Platz mehr als zufrieden. Dieses Jahr soll der nächste Schritt folgen, Etablierung im gesicherten Mittelfeld, Blickrichtung nach oben. Das kann der ESVK auch schaffen. Dem gewohnten Aderlass in Richtung Spitzenclubs und DEL versucht man mit Eigengewächsen und unverbrauchten Ausländern zu kompensiert. Das größte Fragezeichen steht im Tor, wo die Nachfolger von Nationalkeeper Tragust erstmal beweisen müssen, dass Sie den im Vorjahr so beliebten Spaghetti-Butterfly-Stil erfolgreich vergessen machen können.

Fazit: Her şey mümkün. Balık aptalca.

Landshut Cannibals

(rl) Wir sind in der Vorbereitung auf die Spielzeit 2010/2011 und widmen uns, unmittelbar vor Saisonbeginn, den letzten Details der Kaderzusammenstelung der Landshut Cannibals. Oder auch:  Personalplanung auf niederbayerisch:

Der zunächst getestete Kanadier Ed Snetsinger fällt durch das harte Abwehr-Try-Out-Raster der Landshut Cannibals, ich meine des EVL, äh der LES GmbH -  in Landshut halt! Aber die Uni Stürmer (von der gleichen Uni wie Snetsinger – nämlich Toronto Varsity) Marc Rancourt und  Cody Thornton, die überzeugen jetzt doch und erhalten endgültig Jahresverträge! Vorerst! Für Snetsinger spielt der Extraliga-Spieler Frantisek Mrazek vor..und überzeugt – äh nach 3 Spielen – NICHT! Das heißt: Er hätte vielleicht überzeugen können, aber etwaig drohenden Problemen mit der Arbeitgenehmigung ging man durch ein Beenden des Try-Outs aus dem Weg. So hieß es jedenfalls – aus Landshut. Ürgiens Mrazek ist: Stürmer! Eh klar! Das Motto dahinter war vermutlich: Geht ein Verteidiger kommt ein Stürmer! Versteht sich von selbst. Wollte man vermeintlich gut unterichteten Fankreisen in Landshut Glauben schenken, dann hätte die Rolle eines Snetsinger ja auch mal schnell ein Verteidiger, der gerade in Straubing rumläuft und nix zu tun hat oder ein ehemaliger DEL-Verteidiger (auch mal früher in Nürnberg) übernehmem können!

Aber dann wohl leider sicher kein Ausländer, weil 5 sind es dann schon im Kontingent…und alles bloß weil der Ty Morris zu spät eine Deutsche heiratet und zu wenig in Deutschland ist! Sonst hätte man ihn schnell einbürgern können, den Morris. Halt! Stop! Der Mrazek ist ja jetzt wieder weg, also kann auch wieder ein Ausländer verpflichtet werden! Darum testet man im Anschluß den 31 Jahre alten Kanadier David Walker – er ist: Jetzt doch wieder ein Verteidiger – klar! Der war in Iserlohn übrig. Der ist aber kein Goon mehr, sondern hat auf Offensiv-Verteidiger umgeschult, sagt er und sagt schließlich ja auch sein Spielerberater! Der muss es wissen! Wir glauben ihm. Trunschka und Abstreiter tun es ja schließlich auch… Verpflichtet wird als fünfter Kontingent-Mann schließlich der 25 Jahre alte Kanadier Nicolas Dumoulin, der, wie sein Kollege Kevin Kapstad zuvor, vom SC Riessersee in die Dreihelme-Stadt wechselt. Ganz ohne Try-Out! Geht doch! Dumoulin ist im übrigen auch Verteidiger!

Mitgekommen? Oder haben Sie sich bereits ausgeklinkt? Wenn ja macht nix, wir sind auch nicht mitgekommen! Was das alles mit der angetrebten Play-Off Platzierung, tollen bayerischen Derbies gegen Rosenheim und Kaufbeuren und den vielen deutschen Talenten im Kader der Landshuter zu tun hat, fragen Sie? Recht wenig – macht aber auch nix! Ach ja,  der Cinibulk, der ist weg – nach Bietigheim, wohin sonst! Dafür haben sie den Maximilian Brandl nicht bekommen, in Bietigheim, obwohl sie den schon hätten haben wollen – so munkelt man.

Fazit: Der Kader des EV Landshut ist kompakt und tief genug, dass die Play Offs erreicht werden können.


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3 Kommentare »

  • teemu said:

    Wenn ich das richtig übersetze Mr. Lone:

    Alles ist möglich. Dummer Fisch.

    Richtig?

    :)

  • Matthias Häger said:

    Kann schon sein. ;)

  • SalatMonster said:

    Léveillé wird aber anders ausgesprochen ;)

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